Wenn Du Kaufmann werden willst.

Dann findest Du nachfolgend das Wissen der Kaufleute zur Produktionswirtschaft.

Einführung in die Produktionswirtschaft


Die zentrale Funktion eines Betriebes ist die Produktion von Gütern und / oder das Anbieten von Dienstleistungen. In einem Umformungsprozeß wird z.B. Blech (Material) mit Hilfe von körperlicher Arbeitskraft des Menschen und einer Maschine zu einem Produkt verarbeitet.

Material, Maschinen, Arbeitskraft und Wissen sind wichtige Produktionsfaktoren. Da Wissen in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, wird es seit einiger Zeit als eigener Produktionsfaktor gesehen. Davor wurde dieser Bereich zum Produktionsfaktor Arbeit gezählt.


Die industrielle Produktion erhält die Produktionsfaktoren aus dem Bereich Beschaffung und führt die fertiggestellten Produkte dem Bereich Leistungsverwertung (Absatz) zu.

Besonders wichtig ist die Überlegung darüber, welches Produkt ein Betrieb herstellen soll. Die Ergebnisse einer intensiv betriebenen Marktforschung und die daraus abgeleiteten Absatzpläne sind die Grundlage eines erfolgreichen Produktionsprogrammes. Ein Betrieb sollte nur solche Produkte herstellen, die auch absetzbar sind.

Bei der Planung des Produktprogrammes müssen im Betrieb vorab folgende Sachverhalte geklärt werden:

Auf diesen Überlegungen aufbauend, muß im nächsten Schritt festgehalten werden, wie breit und tief das Produktionsprogramm angelegt werden soll.

Die Programmbreite gibt Auskunft über die Zahl der unterschiedlichen Erzeugnisarten, die gefertigt werden sollen.

Beispiel Programmbreite / breites Produktionsprogramm:
Motorrad, Sportwagen, Lastwagen, Kleinwagen = Automobilkonzern


Die Programmtiefe wird durch die Anzahl der Fertigungsstufen festgelegt, die ein Produkt im Unternehmen durchlaufen soll. Eine große Zahl von Be- und Verarbeitungsstufen in einem Betrieb bedeutet folglich ein tiefes Produktionsprogramm.

Beispiel Programmtiefe:
Bleche walzen, Bleche zu Kotflügeln pressen, Lampenhalterung anschweißen, Kotflügel grundieren, Kotflügel lackieren, Kotflügel an Karosserie montieren


Produkte unterliegen heute einer immer schneller voranschreitenden, oft künstlichen, Veralterung. Durch den modischen Wandel, Veränderungen im Verbraucherverhalten oder technischen Fortschritt (der Konkurenz) muß ein Unternehmen ständig neue Produkte auf den Markt bringen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Nach herkömmlicher Meinung sichert sich das Unternehmen dadurch langfristig seine Existenz. Allerdings nimmt diese Entwicklung bedenkliche Ausmaße an, wie z.B. die so genannte geplante Obsoleszenz aufzeigt.

Gründe für Notwendigkeit von Forschung und Entwicklung (engl. Research & Development): Die Bereiche Forschung und Entwicklung (FE) sorgt für die notwendigen Innovationen (Neuerungen).

Forschung bezeichnet hierbei den Vorgang des systematischen Suchens nach Problemlösungen. Neben Grundlagenforschung werden auch neue Erzeugnisse, Materialien, Fertigungsverfahren und Verwendungszwecke für die bestehende Produktion erforscht.

Der Bereich Entwicklung verwendet die Ergebnisse der Forschung und führt die Forschungsprojekte zur Fertigungsreife.

Neben der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten ist die Erprobung ein wichtiger Teil der Entwicklung. Hier wird überprüft, ob die Entwicklungsergebnisse den technischen Anforderungen genügen.

Innerhalb des Bereiches Entwicklung findet man bei der verarbeitenden Industrie die Abteilung Konstruktion.

Soll ein neues Produkt erstellt oder ein bereits eingeführtes Produkt verändert werden, müssen zunächst Konstruktionspläne erstellt werden. Aufgabe der Konstrukteure ist es, die endgültige Form sowie den technischen Aufbau von neuen Produkten zeichnerisch / grafisch darzustellen. Außerdem müssen geeignete Materialien ausgewählt werden.

Konstrukteure fertigen sowohl Gesamtzeichnungen als auch Ausschnitts- bzw. Einzelteilzeichnungen an. Zur Überwachung der Fertigung durch Ingenieure und Meister wird die Gesamtzeichnung in Gruppenzeichnungen aufgelöst.

Speziell für die kaufmännischen Arbeiten, die in Betrieben anfallen, werden auf der Grundlage der Konstruktionszeichnungen Stücklisten erstellt.
Die Gesamt- oder Konstruktionsstückliste bietet einen Überblick über alle Einzelteile in übersichtlicher Form. Konstruktionsstücklisten lassen sich weiter in verschiedene Stücklistenarten unterteilen:


Zusammenfassung: Die Produktion von Gütern und / oder das Anbieten von Dienstleistungen sind zentrale Aufgabe eines Betriebes. Bevor in einem Industrie-Betrieb die Produktion anlaufen kann, muß das Produktionsprogramm geplant werden. Wie tief und wie breit ein Produktionsprogramm angelegt wird, hängt von verschiedenen Faktoren wie Kosten, Maschinenkapazität, Absatzchancen usw. ab. Um langfristig am Markt bestehen zu können, muß ein Betrieb ständig nach neuen Produkten suchen. Dies ist die Aufgabe der Forschung. Die in der Forschung gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Produktentwicklung ein. Innerhalb der Entwicklung fertigt die Abteilung Konstruktion Zeichnungen und Stücklisten an.

  1. Fertigungsplanung
  2. Fertigungsdurchführung
  3. Rationalisierung der Fertigung
  4. Digitalisierung der Produktion


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*Quellenangabe: Alle hier dargestellten Informationen waren Teil der Ausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann (1991-1994) und sind heute noch Bestandteil der Ausbildungen in kaufmännischer Berufen.
*Produktionswirtschaft - Das Wissen der Kaufleute - Industriekaufmann, Groß- und Einzelhandelskaufmann, Bankkaufmann, Bürokaufmann, IT Kaufmann

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